Armin Hentschel, Peter Lohauß
342 pages ·
29.80 EUR
(incl. VAT and Free shipping)
ISBN 978-3-7316-1386-2
(Juli 2019
)
Die Krise des Immobiliensektors ist dadurch gekennzeichnet, dass sich Immobilienpreise und Wohnkosten von der regionalen Einkommensentwicklung abkoppeln und die Schere zwischen Nachfrage und Angebot trotz staatlicher Eingriffe in den Immobilienmarkt immer weiter auseinandergeht. In der Folge hat sich eine wohnungspolitische Kontroverse in bislang nicht gekannter Schärfe entwickelt.
Von diesem politischen Konfliktbereich ausgehend, zeigen Hentschel und Lohauß anhand verschiedener Phasen der Sozialstaatsentwicklung, wie diese krisenhafte Konstellation entstanden ist, und bemühen sich um eine Vermittlung des akademisch-wissenschaftlichen Diskurses mit der wohnungspolitischen Anwendung. Dabei benutzen die Autoren den Begriff des Wohnungsmarkts aufbauend auf dem institutionellen Ansatz Karl Polanyis. Sie rekonstruieren ausgewählte Phasen der politischen und sozialen Einbettung der Immobilienwirtschaft und verschiedene historische Stufen der Integration des Bodens in ein System preisbildender Märkte. Sie zeigen außerdem kritisch auf, wie theoretische Wissensbestände und Konzepte in der tagespolitischen Diskussion eingesetzt werden, und setzen die historische und empirische Rekonstruktion des politisch-theoretischen Kontextes dagegen. Für die Autoren ist sie ein Teil der kollektiven Organisation von Vertrauen, ein anderer Ausdruck für Institutionalisierung. Zudem werden die Eckpunkte für eine kritische empirische Analyse des Immobiliensektors in seiner Wirkung auf regional differenzierte Lebenslagen entwickelt.